Heute das Leben wieder selbst in die Hand nehmen: Aktiv und selbstbewußt.
Depression ist keine bloße Stimmungsschwankung oder ein Gefühl der Melancholie. Es ist eine nicht zu unterschätzende Erkrankung, die Menschen sehr schwer belasten kann.
Jeder von uns kennt das Gefühl der Traurigkeit oder Melancholie, das wir in bestimmten Situationen erleben oder das uns überströmt, wenn wir eine Filmszene sehen oder einen Text lesen. Melancholie ist wie Tränen der Seele und Traurigkeit ist der Schmerz der Seele. Im November ist so eine Zeit für Melancholie. Der Herbst fordert seinen Tribut von der Natur und alles sieht wie abgestorben aus. Der Himmel oft grau und die Tage werden immer kürzer. Der Tod wird zelebriert. Allerheiligen, Volkstrauertag und Totensonntag stellen das Thema Tod in den Mittelpunkt. Wen wundert es da, dass unsere Seele Schmerz spürt und Tränen vergießt. Aber es ist noch keine Depression, wenn wir hier sogar für ein paar Tage in dieses Gefühl abtauchen und uns eine Niedergeschlagenheit auch tagsüber immer wieder begleitet.
Im Gegensatz zu einer vorübergehenden Verstimmung und Niedergeschlagenheit ist eine Depression langanhaltend für mindestens 14 Tage durchgehend spürbar. Die Hauptsymptome einer Depression sind depressive, gedrückte Stimmung, Interessenverlust und Freudlosigkeit. Einhergehend mit einer Verminderung des Antriebs mit erhöhter Ermüdbarkeit und Aktivitätseinschränkungen. Manche sprechen von Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, andere betonen stärker das Gefühl der Gefühllosigkeit. Patienten können sich weder über positive Ereignisse freuen noch Trauer empfinden. Angstgefühle als Ausdruck einer starken Unsicherheit und Zukunftsangst sind sehr häufig. Dabei steht häufig die rasche Irritierbarkeit in Verbindung und das Gefühl, durch jegliche Anforderung, z. B. in sozialen Kontakten, überfordert zu sein.
Internationale statistische Klassifikation von Krankheiten )International Classification of Deseases) ICD-10-GM in der Version 2021
Wer bei sich verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit, negative und pessimistische Zukunftsperspektiven, Suizidgedanken, Schlafstörungen, verminderter Appetit einhergehend mit den o.g. Symptomen für mehr als 14 Tage entdeckt, sollte dringend einen Therapeuten aufsuchen. Depression ist keine bloße schlechte Stimmung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung. Leider wird diese Erkrankung sowohl vom Patienten selbst als auch von seiner Umgebung oft unterschätzt. Der Weg zum Arzt nur wegen einem seelischen Symptom fällt vielen schwer. Auch der Umgang mit depressiven Patienten in manchen Arztpraxen kann aufgrund Zeitmangels und Stress kaum adäquat erfolgen.
Es kann eine alles umfassende Traurigkeit sein, die die Seele schwer macht. Eine bleierne Schwere, die auf allem liegt. Düstere Gedanken begleiten uns schon Morgens. Hat das alles Sinn? Wozu überhaupt? Wie soll ich das schaffen? Ich kann nicht mehr? Oder es ist eine unerklärliche Müdigkeit, die tagtäglich den Körper fast bewegungslos macht. Geringste Anstrengungen, schon einfachste Tätigkeiten sind zu viel und am liebsten würde man sich im Bett verkriechen und dort bleiben. Die meisten von uns raffen sich immer wieder Tag für Tag auf und versuchen ihren Alltag zu regeln, aber die Belastungen und Schmerzen nehmen zu. Nichts macht mehr wirklich Freude, das Lieblingsessen schmeckt fade und Treffen mit Freunden sind zu anstrengend.
Je nach Schwere der Symptome ist ein Besuch bei einem Arzt unausweichlich. Wenn die tägliche Routine nur noch schwer zu erledigen ist und die berufliche Tätigkeit schon beeinträchtigt wird, dann ist der Gang zum Hausarzt oder besser noch zum Facharzt (Neurologe, Psychiater etc.) dringend angeraten. Er muss abschätzen, inwieweit vorübergehend mit einem Antidepressiva die Auswirkungen der Depression zu behandeln sind. Antidepressiva sind nicht ohne Nebenwirkungen, aber sie haben das Potential, viele Symptome zu erleichtern und so die Kraft und Zuversicht zurückzugeben, um den Weg aus der Krankheit zu finden. Allerdings dauert es bis zu 2 Wochen bevor die Wirkung wirklich einsetzt. Also ist Durchhalten angesagt. Antidepressiva sind nicht allein die Lösung und es ist gleichzeitig wichtig mit einer Therapie zu beginnen.
Eine Depression wird multifaktoriell ausgelöst. Das heißt, es gibt verschiedene gleichzeitig wirkende Ursachen, die eine Depression auslösen können. Antidepressiva haben das Ziel im synaptischen Spalt zwischen unseren Nervenzellen die stimmungsaufhellenden Botenstoffe Serotonin und Dopamin zu erhöhen. Vereinfacht gesagt erhält damit unser Gehirn und damit unser Körper wichtige Informationen, um Kraft zurück zu gewinnen und die Stimmung generell aufzuhellen. Aber sie helfen nicht andauernde Konfliktsituationen, schlechte, verurteilende Gedanken über sich selbst, unterdrückte Gefühle von Wut und Trauer loszulassen und eine belastende Lebenssituation zu verbessern. All diese Faktoren sind Ziel einer möglichst zeitnah einsetzenden Therapie. Derzeit sind Therapietermine bei Psychotherapeuten und Verhaltenstherapeuten, die eine kassenärztliche Zulassung haben schwer zu bekommen. Wartezeiten zwischen 6 Monaten und 1 Jahr habe ich schon gehört. Als Heilpraktiker für Psychotherapie rechnen einige wenige Kassen meine Dienstleistungen ab, sofern die Heilpraktikerleistungen übernehmen. Wichtig ist aber die schnelle Hilfe und so biete ich kurzfristige Begleitung an, bis eventuell ein Therapietermin bei einem Arzt zu bekommen ist. Es ist wirklich wichtig schnell Hilfe zu finden und vertrauensvolle Gespräche zu führen, um zu erfahren, dass man nicht allein ist.
Wer kennt sie nicht die tollen Ratschläge. „Das wird schon wieder.“ oder „Musst Dich einfach mal zusammenreißen.“ Mir haben Patienten auch berichtet, die von ihrem Partner ein „Deine Jammerei macht es auch nicht besser.“ zu hören bekamen. Depression wird häufig als ein „Nicht-mehr-Wollen“ verstanden. Viele können sich nicht vorstellen, dass ein Mensch einfach nicht mehr kann, auch ohne eine veritable körperliche Erkrankung zu haben. Die Umgebung kann häufig nichts dafür, diese Reaktionen wurden erlernt. Vielfach denken die Betroffenen diese Sätze sogar sich selbst gegenüber und werfen sich auch noch Schwäche und Versagen vor. Aber es gibt einiges was man für sich selbst tun kann.
Das Wichtigste aber ist das Gespräch mit anderen Menschen zu suchen. Egal ob persönlich, am Telefon oder per Videochat. Nimm Kontakt auf und erzähle offen wie es Dir geht. Über die nebenstehenden Kontaktmöglichkeiten biete ich Termine an, auch online wenn das nötig ist.
Die WHO hat sogar konkrete Handlungsempfehlungen gegeben und im Internet veröffentlicht. Ich halte diese Empfehlungen für gut und möchte diese zitieren. Ich habe die Tipps der WHO in meinem Blog „Depression – 5 Tipps für Hilfe zur Selbsthilfe“ zusammengefasst und mit meinen eigenen Erfahrungen ergänzt.
Im Internet gibt es viele Hilfsangebot. Die Website der Stiftung Deutschen Depressionshilfe bietet viele Möglichkeiten zur Information, zur Kommunikation aber auch konkrete Hilfsangebote. Es gibt sogar eine separate Site zum Thema Depression während Corona. Hier sind konkrete Tipps, ein Wochenplan, Links zu Fitnessseiten. Also auch eine leicht verfügbare Anlaufstelle im Internet mit vielen Informationen. Die Website Fideo bietet sogar die Möglichkeit sich auszutauschen und mit anderen zu chatten oder konkrete Fragen zu stellen.
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Nehmen sie sich ein paar Minuten Zeit, um über Ihre aktuelle Situation nachzudenken.
Mein Selbsttest ersetzt nicht die Diagnose eines Facharztes, wenn z.B. eine ernste psychische Erkrankung vorliegt. Vielmehr will dieser Selbsttest Ihnen helfen, den Blick auf die eigene Person und Situation zu schärfen und bewusst zu machen, was gerade da ist. Das Ergebnis gibt eine grobe Einschätzung der Situation und soll helfen, eine objektivere Sicht zu finden.
Natürlich kann die angebotene Auswertung nur eine verallgemeinernde Gültigkeit besitzen. Ein persönlicher Ersttermin kann hier natürlich einen besseren Einblick in die Situation und Ihre Chancen und Möglichkeiten geben.
Selbstverständlich ist der Selbsttest komplett anonym. Es werden keine Daten gespeichert und Sie werden auch nicht zur Angabe Ihrer E-Mail-Adresse aufgefordert.